"Militärisch zweckmäßige und ethisch begründete" Coronahilfe

»Die Coronahilfe ist ein gutes Beispiel dafür, wel­che Rolle die Bundeswehr bei der gesamt­staat­li­chen Sicherheitsvorsorge spie­len kann. Für mich ist es wich­tig, dass wir die­se aktu­el­len Entwicklungen in die Lehre ein­brin­gen. Hier neh­men wir uns auch die Freiheit als Akademie, aktu­el­le Themen zu dis­ku­tie­ren, die viel­leicht noch nicht in Vorschriften abge­bil­det sind. Beim Lehrgang Generalstabsdienst- / Admiralstabsdienst National (LGAN) 2019 konn­te ich ein paar Eindrücke direkt aus der Operationszentrale des Kommandos Territoriale Aufgaben wäh­rend eines Webinars ver­mit­teln – das Ganze war dann mit den Lehrdeputaten des Inspekteurs der Streitkräftebasis als Nationaler Territorialer Befehlshaber sowie des Kommandeurs Kommando Territorialen Aufgaben der Bundeswehr ver­bun­den. Dieser Einblick in die Pandemie wäre anders nicht zu errei­chen gewesen.«

Das erklärt Oberst i.G. (im Generalstabsdienst) Armin Schaus. Was pas­siert bei die­sen Lehrgängen?

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Mein Name ist Stabsfeldwebel N. – Wie geht es Ihnen?

Die Kameradinnen und Kameraden des Sanitätsdienstes unter­stüt­zen vor Ort im Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München
Bundeswehr/Arthur Nesterenko

»Nachdem sich in München abzeich­ne­te, dass die­se Aufgabe [Kontaktnachverfolgung, AA] das Personal des Referats für Gesundheit und Umwelt schnell an die Grenzen sei­ner Kapazität gebracht hat­te, ersuch­te die Stadt die Bundeswehr offi­zi­ell um Amtshilfe. Für den süd­deut­schen Raum waren bereits im Mai erste Soldatinnen und Soldaten der Militärmusik als Containment Scouts aus­ge­bil­det wor­den, wes­we­gen die Hilfe schnell und unkom­pli­ziert mit der Schulung wei­te­rer etwa 40 Soldaten des Gebirgs-Musikkorps bewil­ligt wer­den konn­te. Zusätzlich wur­de auch Personal aus ver­schie­de­nen Sanitätsdienststellen zusam­men­ge­zo­gen und durch das Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr im Rahmen einer Schulung im Schnelldurchlauf auf ihre Aufgabe vorbereitet.

Seit dem 25. September unter­stüt­zen die Kameradinnen und Kameraden in der Landeshauptstadt die zivi­len Behörden in der Kontaktpersonennachverfolgung, Voraussetzung dafür war die spe­zi­fi­sche Einweisung der Soldatinnen und Soldaten auf die Münchner ITInformationstechnik-Systeme.« Quelle: bun​des​wehr​.de

(Hervorhebungen nicht im Original.)

Bundeswehr spendiert sich für 2 Millionen Schnelltest

»Am 6. Oktober hat das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr 256 PCR-Diagnose-Systeme nebst Zubehör und Ausbildung der Nutzerinnen und Nutzer geor­dert. Das neue PCR-System ermög­licht eine SARSSchweres Akutes Respiratorisches Syndrom-CoV‑2 Diagnostik in unter 20 Minuten.

Der Vertrag hat ein Volumen von rund zwei Millionen Euro. Die PCR Systeme und die Testkits für die SARSSchweres Akutes Respiratorisches Syndrom-CoV‑2 Diagnostik wer­den im Oktober und November aus­ge­lie­fert. Zunächst wer­den die Einsatzkontingente in Afghanistan (Resolute Support) und Mali (EUTMEuropean Union Training Mission Mali und MINUSMAMultidimensionale Integrierte Stabilisierungsmission der Vereinten Nationen in Mali) mit den neu­en Systemen aus­ge­stat­tet. Anschließend erfolgt die Auslieferung an die 13 Sanitätsunterstützungszentren in vier Tranchen. Die Firma hat sich ver­trag­lich dazu ver­pflich­tet bis zum 30. November die­ses Jahres alle Geräte mit Zubehör zu lie­fern, und 128 Bedienerinnen und Bediener der Bundeswehr am Gerät aus­ge­bil­det zu haben.«

Das ist – ohne Nennung der "Firma"! – zu lesen auf bun​des​wehr​.de.

Wieder nörgelt ein Professor

Diesmal ist es Professor Pietro Vernazza, Chefarzt Infektiologie am Kantonsspital St. Gallen. Am 10.10. teilt luzern​er​zei​tung​.ch mit:

»…Wo ste­hen wir heu­te? Im Moment sind wir beein­druckt von den hohen Fallzahlen. Gestern sogar die Rekordmarke von 1464 über­trof­fen. Bereits drei­mal vier­stel­lig! Während der gesam­ten ersten Welle lagen die Fallzahlen «nur» gera­de elf­mal bei über tau­send pro Tag. Bereits spricht man von einer zwei­ten Welle. Doch der Eindruck täuscht.

Der aktu­el­le Anstieg der Fallzahlen ist eine direk­te Folge der heu­ti­gen Strategie. Diese wird oft bei neu­en Infektionskrankheiten ein­ge­setzt: Mit dem «Containment», der Strategie des Einschliessens, will man die wei­te­re Ausbreitung des Virus stop­pen. Dies durch früh­zei­ti­ge Erkennung und Isolation von mög­lichst allen Infizierten und Quarantäne von deren Kontaktpersonen. Diese Strategie war bei­spiels­wei­se erfolg­reich bei SARS oder Ebola…

Dennoch müs­sen wir nun auch euro­pa­weit erken­nen, dass die Strategie län­ger­fri­stig kaum auf­recht­zu­er­hal­ten ist. Das Ziel des «Einschliessens» wird unrea­li­stisch. Das Virus ist in allen Ländern ver­brei­tet. Von Stoppen kann kei­ne Rede mehr sein. Mit den Wintermonaten wer­den die Zahlen wei­ter ansteigen.

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Verhältnisse werden rauer

Aus den heu­ti­gen "News zur Pandemie" auf focus​.de:

»An Maskenpflicht erin­nert – Supermarkt-Kunde greift zu Axt
14.42 Uhr: Weil er in einem Supermarkt an die Maskenpflicht erin­nert wur­de, hat ein Mann im säch­si­schen Zwickau mit einer Axt um sich geschla­gen. Er habe so eine Schutzverglasung im Kassenbereich beschä­digt, teil­te die Polizei am Sonntag mit. Der 38-Jährige hat­te den Angaben zufol­ge den Supermarkt am Samstag zunächst ohne Mund-Nasen-Schutz betre­ten. Als ihn das Personal auf die Maskenpflicht hin­wies, sei er zu sei­nem Auto gelau­fen. Dort habe er sich einen mit­tel­al­ter­li­chen Helm auf­ge­setzt und die Axt gegrif­fen. „Verhältnisse wer­den rau­er“ weiterlesen

Es gibt nur ein' Markus Söder – "SuperIllu" Nummer eins im Gesundheitsjournalismus

Kein Tag ver­geht, ohne daß uns die Qualitätsmedien ver­traut machen mit neu­en oder alten Erkenntnissen des baye­ri­schen Minister­präsidenten. Wie bei Christian Drosten ist dabei völ­lig nach­ran­gig, was er da sagt und wel­chen Sinn es womög­lich ergibt. So wie uns die Corona-Maßnahmen als selbst­ver­ständ­lich, weil im Stakkato wie­der­holt, erschei­nen sol­len, wird uns der natür­li­che künf­ti­ge Bundeskanzler nahegebracht.

Ein reich­lich skur­ri­les Beispiel lie­fert am 7.10. "Das Frauenmagazin für Mode, Beauty, Liebe, Erfolg, Karriere und Trends | COSMOPOLITAN​.de":

»Im Interview für das Medizin- und Pharma-Branchenevent "Health Lab by Burda" in der Allianz Arena ließ er außer­dem ver­lau­ten: "Und das heißt auch dann, da ja nicht alle sich imp­fen wer­den, alle imp­fen las­sen kön­nen, bleibt es mit den Abstandsregeln und der Maske, glau­be ich, noch län­ger erhal­ten, als wir denken."«

Ich schwö­re: Das steht da wirk­lich. Ein Interview mit dem Event habe ich nicht fin­den kön­nen, wohl aber das:

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Leiter des Intensivregisters: Keine Überlastung, nicht alle impfen

Und wie­der stellt sich ein hoch­ran­gi­ger Experte quer. Christian Karagiannidis, wis­sen­schaft­li­cher Leiter des DIVI-Intensivregisters, übt am 9.10. in einem Interview mit faz​.net Kritik. Zwar hält er die Maßnahmen aus dem Frühjahr für gerecht­fer­tigt, meint aber:

»Wir soll­ten aus der ersten Welle die rich­ti­gen Lehren zie­hen. Und die rich­ti­ge Lehre ist, jeden Tag auf die Entwicklung der frei­en Intensivbetten zu schau­en. Nicht nur auf die rei­ne Zahl der Neuinfektionen. Wenn wir also sehen, dass die Zahl der frei­en Intensivbetten zurück­geht, müs­sen wir schau­en, wie wir die Krankenhäuser vor einer Überlastung bewah­ren, wenn gleich­zei­tig die Covid-19-Zahlen hochgehen…

Wir soll­ten viel dif­fe­ren­zier­ter auf die Gesamtinfektionszahlen schau­en. Am Donnerstag wur­den gut 4000 Neuinfektionen gemel­det. Nur: Was sagt das aus? 

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Mit Masken und ohne Fahnen: QuerdenkerInnen in Berlin

Auch wenn sie die Vorgaben für wider­sin­nig hiel­ten, beach­te­ten die am 10.10. in Berlin demon­strie­ren­den "Corona-SkeptikerInnen" sie. Zwischen sechs und zehn­tau­send TeilnehmerInnen waren einem bun­des­wei­ten Aufruf "Wir müs­sen reden!" gefolgt. Darin hieß es

»Worüber müs­sen wir reden?
Darüber, dass die Pandemie von natio­na­ler Tragweite been­det wird – ohne Impfstoff!

Darüber, dass es mehr als 200 statt nur 2 Experten gibt, die gehört wer­den müssen!

Darüber, dass es reicht mit per­ma­nen­ten Angstkampagnen und dass wir regie­rungs­un­ab­hän­gi­ge Wissenschaft fordern!

Darüber, dass die Drangsalierung unse­rer Kinder auf­hört – sie brau­chen Zuneigung und Verständnis statt Isolation und Abweisung!

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Impftage im Baumarkt – Pfizer macht's möglich

Was hier so bunt und ver­meint­lich offen und unab­hän­gig daher kommt, ist in Wirklichkeit eine Kampagne des Pharma-Riesen Pfizer. Das erfährt man aber erst, wenn man ganz unten auf den Link "Pflichtangaben" klickt, der übli­cher­wei­se "Impressum" heißt.

Ganz nach der phil­an­thro­pi­schen Masche heißt es im Editorial:

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